(Stand: Januar 2025)
Deutliche Reduzierung der Fische im Beifang
Das Set-up von Strömungstrichter und Netz wurde von September 2023 bis Oktober 2024 schrittweise optimiert. Es ist gelungen, den Anteil der Fische im Beifang deutlich zu reduzieren. Der Effekt war schon im unsortierten Fang zu erkennen, und die Datenauswertung ergab eine signifikante Reduzierung von durchschnittlich 57 Prozent. Der Effekt des Strömungstrichters auf den Anteil der Speisekrabben im Fang ist dagegen weniger deutlich sicht- und berechenbar. Die Fangdaten zeigen starke Schwankung: mal sind es weniger, mal genauso viele und mal mehr Speisekrabben im Steert. Hauptursache für diese Schwankungen ist der Umstand, dass die Krabbenfänge 2024 ungewöhnlich gering waren.
Ungewöhnliche und schwierige Verhältnisse im Wattenmeer
Das Wattenmeer hat 2024 wieder einmal seine Besonderheit und Einzigartigkeit zur Schau gestellt und mit einer noch nie beobachteten Wittlings-Invasion allen Beteiligten ihre Grenzen aufgezeigt - den Krabbenfischern ebenso wie den Forschenden. Es ist davon auszugehen, dass der massive Fraßdruck durch die Wittlinge (Merlangius merlangus) entscheidend zum Einbruch der Krabbenpopulation beigetragen hat. Die Fangerträge und die Stimmung der Krabbenfischer waren am Ende der Fangsaison 2024 auf einem Tiefpunkt, der nach Corona und den folgenden allgemeinen Preissteigerungen kaum für möglich gehalten wurde.
Aus Projektsicht gab es immerhin auch einen positiven Aspekt: Um die Reduzierung des Fischbeifangs zu untersuchen, braucht man Fische. Wie im Bild links zu erkennen, waren die tatsächlich im Überfluss vorhanden und haben zu den guten, oben beschriebenen Ergebnissen beigetragen.
Fischer für die Forschung gesucht
Die bisher erzielten Ergebnisse sind unter maßgeblicher Mitarbeit der Büsumer Krabbenfischer Jan und Rainer Möller auf der „Maret“ (SC 14) zustande gekommen. Für die Endphase des Projektes suchen wir weitere interessierte und engagierte Fischer, die sich an diesem Forschungsprojekt aktiv beteiligen möchten. Der Strömungstrichter und das Know-how zur Installation werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Aufgabe und Unterstützung für das Forschungsprojekt besteht darin, dass die beteiligten Fischer ihre Fänge in der Zeit von Mai bis Juli protokollieren, wobei Fangdaten von der Steuerbord- und Backbordseite getrennt voneinander erfasst werden müssen. Die genaue Vorgehensweise und die Art der Protokollführung werden individuell an die Verhältnisse an Bord angepasst und mit dem Fischer abgesprochen.
Interessenten melden sich gerne zeitnah direkt per E-Mail unter <mail@marinescienceservice.de> oder janmoeller2001@gmx.de.
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